Dienstag, 4. Juni 2013

Tag 41

Montag, 20.05.2013


Strecke: Oslofjord - Oslo - Karlhaugen - Stømmen - Lillestrøm - Kløfta - Jessheim - Dal - Minnesund - Tangen - Wald nach Tangen

Länge: 130 km (ges. 4297 km)

Heute Nacht hat es geregnet. Mit der Sonne am Morgen ist jedoch alles wieder trocken verpackt. Der Wind weht heute erst gleichmaessig von vorn, dann abflauend. Im Laufe des Tages vermehrt Wolken. Das Zentrum von Oslo lasse ich links liegen. Im Grossraum Oslo geht es immer wieder steil rauf und runter. Spaeter dann gleichmaessigere Anstiege und Gefaelle. Rund um Oslo - es ist halt Randbezirk und nicht besonders angenehm zum Radfahren. Die Natur fehlt einfach. Ich folge ab heute den norwegischen nationalen Radwanderweg Nr. 7 - die "Pilgerroute Oslo - Trondheim".



Auch heute sind wieder viele Rennradfahrer unterwegs, die an mir vorbeirauschen. Zuerst verliere ich die Schutzkappe einer Trinkflasche - kaum zu glauben, dass ich die trotz sofortiger Suche nicht wiederfinden kann. Bei einem Schauer kommt es dann bei einer Strassenunterfuehrung zu meinem ersten Sturz - in Zeitlupe! Es ist eine steile Abfahrt gewesen, an deren unteren Ende der Untergrund beim Abbiegen in die Unterfuerhrung einfach zu glatt war. Nachdem ich heute nur ein kleines Fruehstueck gegessen habe hole ich mir neue Energie mit Bananen - eingewickelt in Nanbrot, das ich am Bahnhof gekauft habe.

Minnesund - Tangen:
Neubau der E6 und der Bahnstrecke. Fuer mehr ist zwischen Fels und See kein Platz... Die Landstrasse ist grossteils unterbrochen, bzw. einfach nicht mehr vorhande. Bruecken und Strassen enden teilweilse im Nichts und es bleibt eine ewige Wegsuche durch die Riesenbaustelle (20 km?). Teils durch Baustelle, teils auf der stark befahrenen E6 (ist jetzt schmaler, da Baustellenbegrenzung...). Ich muss da heute durch... morgen ist Pfingsten vorbei und die Bauarbeiten starten wieder voll durch. Zudem kommt dann auch noch der Berufsverkehr.





In Tangen nehme ich trotz spaeter Stunde den Campingplatz nicht und fahre weiter. Nach Auffuellen meiner Wasservorraete bei einem Haus an der Strasse finde ich spaet am Abend einen netten Platz im Wald - hungrig und muede! Kaum ist alles fertig beginnt ein Gewitter - egal, ich schlafe ein.



Warum habe ich heute morgen eigentlich mein Fahrrad gruendlich geputzt??? Das sieht nach der Baustellendurchfahrt schlechter aus als je zuvor...

Tag 42

Dienstag, 21.05.2013


Strecke: Tangen - Sandvika - Hamar - Brumunddal - Steinvik - Biri - Lillehammer
Länge: 98 km (ges. 4395 km)

Waehrend der ganzen Nacht hat es geregnet. Aus den Baeumen tropft es noch und das Fruehstueck und Packen wird unterm Tarp erledigt. Der ganze Tag bleibt feucht. Nieselregen, Nebel. Aber weniger als mir gestern von Einheimischen angekuedigt wurde. Es geht erstmal im Wald weiter rauf und ich spuere zum ersten Mal seit meinem Start meine Beine vom langen gestrigen Tag. Nicht ganz ausgeruht...

Die mir empfohlene Pilgerhuette erscheint am Weg - bis hier haette ich gestern nicht mehr fahren wollen! Danach durch den Wald bergab und weiter im steten Auf und Ab bis Sandvika. Brot, Aepfel, Milch einkaufen und ein ausgiebiges 2. Fruehstueck geniessen. Ab Hammar fuehrt die Poute schoen am See entlang. Strassenbau! Ueber den noch warmen Asphalt geht es hinter dem "Ledebil" (=Leitfahrzeug) weiter. In Brumunddal die naechste Baustelle und es folgt ein Umweg durch die City.



Der See bei Steinvik liegt komplett im Nebel. Eine 2. Pause bietet sich an. Ein schoener Platz mit dieser Nebelstimmung. Am Ufer versucht ein Junge sein Glueck beim Angeln.


die Trinkflasche bleibt gern mal stehen...

Fahrt in den Nebel!
Irgendwann spaeter bemerke ich, dass ich eine Trinkflasche am Rastplatz habe stehen lassen - 15 km zurueck, nein Danke! Weiter den im Nebel liegenden See entlang nach Lillehammer. Die Sonne laesst sich kurz blicken!


Lillehammer

Der erste Platz am See scheint gut - doch leider zuviel Muell. Es beginnt zu schuetten und ich frage mich durch auf der Suche nach einem Platz fuer diese Nacht. Es ist tatsaechlich erlaubt am Olympiagelaende zu uebernachten! Als erstes das Tarp zwischen zwei Birken gespannt und darunter in Ruhe den Tag beenden. Essen, schlafen.


Tag 43

Mittwoch, 22.05.2013


Strecke: Lillehammer - Nordseter - Øyer
Länge: 52 km (ges. 4447 km)

Bis 8:00 Uhr geschlafen! Gut erholt im Regen alles einpacken und dann schoen gleichmaessig immer weiter den Berg hinauf. Gut in Form und ausgeruht. Der erste Schnee taucht am Strassenrand auf. War ich auf meiner bisherigen Tour eigentlich schon mal so hoch? Keine Ahnung. Ab Nordseter folgt dann Schotterweg. Immer oefter muss ich absteigen um schliesslich ueber einige Kilometer (gefuehlte...) das Rad durch den Schnee zu schieben. Glatteis! Im Dauerregen entscheide ich mich: Weg von der Radroute und den naechsten Weg runter ins Tal. 15 km Abfahrt verlangen einiges von den Bremsen... ich sollte bald die Bremsbacken tauschen.




In Øyer entscheide ich: Das solls fuer heute gewesen sein. Der Wunsch: Eine Huette am Campingplatz, um wieder richtig trocken zu werden. 1. Campingplatz: geschlossen, Hochwasser! 2. Campingplatz: beim Evakuieren, Hochwasser! Als Alternative versuche ich noch die Pension, die allerdings noch in der Saisonvorbereitung steckt.
Entschluss: Hotel, da die freie Natur aufgrund der immer haeufiger werdenden Erdrutsche und des Hochwassers einfach nicht richtig und sicher erscheint.

Im Zimmer wird alles gewaschen und aufgehangen. Es gibt auch einen guten Platz im "Skistall", bei dem auch Zelt, Tarp und weitere Ausruestung gut trocknen. Ein glasueberdachter Bereich mit "Skihuette" im Inneren etc. Blog + Tee + Tagebuch + Ruhe. Gut, dass ich unten bin vom Fjell, es soll weiter regnen und die Situation sich verschlechtern mit weiterem Regen und oben auch Schnee (Regen bis 80 l/m2 gemeldet).

Tag 44

Donnerstag, 23.05.2013


Strecke: Øyer - Tretten - Akkre Camping - Fåvang - Elstad Camping - Ringebu  - Venabygt Trabelia Camping
Länge: 58 km (ges. 4495 km)

Frueh aufstehen und packen, ab 7:00 Uhr gibts Fruehstueck, danach will ich los, nachdem ich gestern nicht wirklich weiter gekommen bin... Øyer ist nicht weit von Lillehammer, wenn man im Tal bleibt! Fruehstuecksbuffet pluendern: Lachs, Brathering, Shrimp-Salat, Leberpastete, Muesli + Joghurt, Frockenfruechte in Milch, Orangensaft und Kaese mit einigen Scheiben Brot. Das ist nicht alles, was verfuegbar war, sondern nur das, was ich gegessen habe!
Das Paerchen aus Sueddeutschland, mit dem ich mich gestern Abend schon kurz unterhalten habe, ist auch da und mir wird berichtet, dass nach Norden saemtliche Strassen wegen Ueberflutung bzw. Erdrutschen gesperrt sind. Gemeinsam gehen wir zur Rezeption. Mit Auto wird fuer die beiden die Strecke nach zu einem Tagestrip mit ueber 400 km auf einer Ausweichroute, die 200km laenger ist, als die normale Route. Fuer mich gilt: Versuchen, ein Stueck sollte gehen, morgen vielleicht Besserung... Nochmal an den Internet-Terminal und die Verwandtschaft informieren, bzw. im Blog eine Notiz hinterlassen. Dann ein 2. Fruehstueck mit diversen Keksen und Marmeladen. Check-Out, Taschen aufs Rad und los.

Hotel - ca. 100 EUR / Nacht inkl. Fruehstueck


Auf enem Nebenweg gelingt es mir bis Tretten zu kommen. Dieser ist immer wieder leicht ueberspuelt, an einer Stelle nur noch zur Haelfte vorhanden. Der Wald links von mir gleicht stellenweise einem Wasserfall, die Wiesen stehen voll Wasser bzw. sind von Wasserrinnen aufgerissen. In Tretten muss ich den nebenweg verlassen, da gesperrt und lt. Einheimischen an einer Stelle vollkommen unpassierbar. Ich frage noch diverse Leute und erhalte an der Tankstelle die Auskunft, dass ich bis zum Campingplatz Akkre der fuer Autos gesperrten E6 folgen kann. Dann muss ich auf einen hoeher gelegenen Nebenweg bis Favång, da die E6 in diesem Bereich ueberflutet ist. In Favång am Besten wieder fragen...







Unterwegs treffe ich auf Tomasz (aus Polen),  Bettina, Margit und Theresa (alle drei aus Oesterreich). die vier sind auf dem Pilgerweg nach Trondheim und in Hammar gestartet und uebernachten in Pilgerunterkuenften - vielleicht auch mal eine Option fuer mich? Ich erfahre, dass fuer mich auf jeden Fall Ringebu als Tagesziel moeglich sein sollte. Danach ist es dann angeblich nicht mehr moeglich auf der Strasse weiterzukommen.



Ringebu ist ueber die E6 erreichbar - so leer haette die in Minnesund sein sollen! Der Campingplatz Elstad an der E6 ist ziemlich weggespuelt... In Ringebu dann wie angekuendigt kein Weiterkommen auf der E6. Allerdings sollte seit kurzem die Strasse uebers Fjell wieder offen sein. Das ist sogar wieder meine Original Fahrradroute! Der Weg, den ich vom Fjell haette runter kommen sollen ist definitiv gesperrt - gut, dass ich nicht versucht habe heute da runter zu kommen!



Es warten 900 Hm Anstieg. Die Kirche in Venabydt ist geschlossen und niemand zum fragen in Sicht, da der Eingangsbereich fast als Shelter mit Baenken usw. ausgestattet ist, waere es eine Option zum Uebernachten gewesen. Also weiter. Seit ich begonnen habe bergauf zu fahren, schuettet es mal wieder... Am Hang entlang der Strasse immer wieder kleine Erdrutsche und reichlich Wasser, das den Berg hinunterkommt. Sicher ist sicher: Ich nehme die Huette am Campingplatz "Trabelia". Milch einkaufen im kleinen Shop und in der Huette eine heisse "Zotter"-Schokolade geniessen, die ich fuer solche Tage seit Oesterreich im Gepaeck habe. Anschliessend Kochen und Essen. Nach dem Tausch der Bremsbacken am Fahrrad (schliesslich warten morgen einige Abfahrten!) noch Tee mit Keksen (die sind vom Fruehstuecksbuffet...), begleitet von den norwegischen Nachrichten im Fernsehen, die voll sind mit Bildern aus der Gegend, die ich zur Zeit durchfahre...

Zum Abschluss der Nachrichten kommen noch Bilder aus dem hohen Norden. In Tromsø scheint die Sonne, 15-20 Grad, Kinder planschen am Strand... da will ich noch hin und hoffe auf ein aehnlich gutes Wetter!


Tag 45

Freitag, 24.05.2013


Strecke: Trabelia Camping - Vanabu - Enden - Volldal - Dalholan - Hjerkinn - Grønbakken / freie Natur abseits der E6
Länge: 115 km (ges. 4610 km)

Muesli und Tee zum Fruehstueck, Huette reinigen, abmelden und die gestern noch nicht gefahrenen 200 Hm bergauf in Angriff nehmen. Viele Wolken am Himmel, nur ab und zu schaffen es ein paar Sonnenstrahlen hindurch. Eine super schoene asphaltierte Strecke durchs Fjell! Oben waeren auch wieder Moeglichkeiten zum freien Zelten gewesen... naja, so ist es mit Entscheidungen, die einmal gefaellt sind. So habe zum ersten Mal eine Campingplatzhuette kennengelernt. Die Fjellkirche ist leider auch geschlossen - haette ich gerne besucht. Ich spuere die Freiheit in der Natur sein zu duerfen und beginne laut zu singen - zuerst noch mit Text, dann einfach so frei raus! Singen, und gluecklich sein! Den Fjelltraum geniessen. Sowas schafft bei mir nur das Fjell - kein Berg in Oesterreich, kein noch so schoener Strand. Es folgen eine rasante Abfahrt und vermehrt auch wieder Spuren der Wassermassen der letzten Tage.


meine Huette fuer eine Nacht - ca. 45 EUR


Ich fahre im Auf und Ab bis Hjerkinn - hier keine Einkaufsmoeglichkeit! Dabei bin ich wieder an der E6... Da habe ich hier nicht mit gerechnet. Naechste Moeglichkeit: 50 km weiter in Oppdal. Das erfahre ich im Naturschutz- und Pilgerzentrum. Der eine Naturforscher hat in den letzten Tagen vergeblich nach Moschusochsen gesucht, die es hier geben soll - ich soll trotzdem vorsichtig sein, da die naechsten guten Zeltplaetze grundsaetzlich auch deren Aufenthaltsorte sind. Ich sollte kurz nach Grønbakken zelten (Rand vom Nationalpark Dovrefjell), da spaeter das Tal sehr schmal wird. Ich finde einen schoenen Platz. Leider noch recht nah an der E6, koch mit dem Fahrrad mit dem im Umfeld noch stehenden Wasser die beste Wahl!

Fjellkirche Venebu

Die Strecke nach Links ist noch gesperrt!







Tag 46

Samstag, 25.05.2013


Strecke: Grønbakken - Kongsvoll - Driva - Oppdal - Vognill - Nerskogen - Grindal - Meldal - Pilgerhuette / Løkkenveien
Länge: 110 km (ges. 4720 km)

Dunst liegt ueber den Bergen und eine feuchte Kaelte macht sich breit. Ich esse den Rest Brot mit Butter und Kaese sowie Kekse zum Fruehstueck. Das ist zwar nicht wenig, aber von der Energie halt nicht mit einer ordentlichen Schuessel Muesli zu vergleichen - fuer das ich aber halt gern Milch verwendet haette. Die Sonne blinzelt durch und alles wird "trocken" verpackt. Durch die Schlucht des Drivadalen 40 km faszinierende Strecke hinunter nach Oppdal - gut, dass ich gestern nicht weitergefahren bin. Kaum ein Platz zum Zelten und wenn, dann sehr kalt und feucht hier unten zwischen Fels und rauschendem Gebirgsfluss.




Beim Spar in Oppdal wird eingekauft und es gibt gleich mal ein 2. Fruehstueck. Ab jetzt schein die Sonne begleitet von frischem, von vorn wehenden Wind. Es geht abseits der E6 den naechsten Berg hinauf und die Landschaft wird immer schoener: Birkenwaelder, Gebirge mit viel Schnee, teils eisbedeckte Seen. Sommer bzw. Ferienhaeuser sind in der Landschaft verteilt und Wasser stroemt in reissenden Gebirgsbaechen von den Bergen hinunter. Genuss pur, die Seele kann baumeln - will ich hier leben? ...



Kneipp-Brot, Viltøst (Streichkaese mit Wild), Rekerøst (Streichkaese mit Shrimp), Kaviar (Dorschrogen in diesem Fall die guenstige Variante)



Nach rasanter Abfahrt geht es gemaessigter weiter. Immer wieder Wasser in allen Variationen: Baeche, Seen, Moor und Sumpf. Noch eine Abfahrt spaeter bin ich vom hoechsten Punkt heute bei ca. 950 m wieder auf 145 m angekommen. Es aehnelt dem Schwarzwald! ... Sollte ich vielleicht ueber den Schwarzwald zurueck nach Oesterreich fahren? Mal wieder eine Option mehr...



100 km liegen heute bereits hinter mir und es geht den naechsten Berg hinauf. Ich entdecke eine Pilgerschutzhuette und beende die Fahrt heute um 16:30 Uhr bei 110 km. Feuer machen, Huette und Umfeld ein wenig aufraeumen - eine Frau kommt von den Pfad von der Strasse zur Huette, fragt, ob alles i.O. ist und nimmt den Muell mit. Kochen, Essen und den Abend geniessen.

Ich kann nur Danke sagen, dass ich diesen Tag mit all seinen beeindruckenden Naturerlebnissen erleben durfte, die nach den Schlechtwettertagen noch viel mehr geschaetzt werden!



Tag 47

Sonntag, 26.05.2013


Strecke: Pilgerhuette / Lokkenveien - Lauvåsen - Hovin - Lundamo - Melhus - Heimdal - Trondheim - Flakk - Faehre - Rørvik - Stadsbygd / Bootsbaumuseum
Länge: 103 km (ges. 4823 km)

Eine saubere Huette verlassen und kurze Zeit spaeter die asphaltierte Strasse verlassen. Es geht auf Schotterwege durch Waelder, entlang von Fluessen und Seen. Immer wieder Auf und Ab, wobei die Abfahrten mit Vorsicht zu fahren sind, da Schotterrinnen und heimtueckische lose Schotterhaufen den Weg bestimmen. An der Gaula wieder auf asphaltierter Strecke weiter Richtung Trondheim. Entlang von Nadelwald geht es in einem weiten Tal bis Melhus. Auf dem Gelaende eines Bauernhofes liegt ein dreijaehriges Maedchen und weint - es ist mit dem Fahrrad gestuerzt. Es hoert sofort auf, als ich mich naehere, um nach ihr zu sehen. Eine komische Situation, da dort ein kleines Kind liegt, das weint, allerdings auch meine Sprache nicht versteht. Ich versuche ihr deutlich zu machen, dass ich helfen willt, da kommt auch schon der Papa aus dem Haus und alles ist wieder gut. Er bedankt sich noch bei mir und ich fahre weiter.




Wiedermal viele Nordic-Skater unterwegs (klassisch und skating), die Geschaefte entlang der Strasse geschlossen. Irgendwann realisiere ich, dass Sonntag ist. Dabei wollte ich doch in Trondheim eine neue Kette fuer mein Fahrrad organisieren! Naja, erst mal weiter. Auf der Heimdalroute Richtung Trondheim geht es erst mal wieder rauf, bevor es mit Gegenwind in Richtung Innenstadt wieder runter geht. Gleich mal durch zum Pilgerziel Nidaros-Dom und ein ganzens Brot (750gr.) zur Pause wegessen. 78 km um 12:30 Uhr - nicht schlecht. Eintritt fuer den Dom bin ich nicht bereit zu zahlen (ca. 10 EUR) und da auch die Pilgerherberge mit mehr als 40 EUR fuers Bett im Mehrbettzimmer zuviel kostet, werde ich nicht in Trondheim uebernachten. Ich mache eine kurze Stadbesichtigung. Die Touristen-Information hat geschlossen - schiesslich ist Sonntag und noch keine Saison. Ich haette gern nach Fahrradgeschaeften entlang meiner weiteren Route gefragt, bzw. nach Zeltplatzmoeglichkeiten.

Nidaros-Dom

Nidaros-Dom, ein beeindruckendes Portal!



Eindruecke: Trondheim

Eindruecke: Trondheim


Weiter an der Kuestenstrasse bis Flakk. Die Faehrueberfahrt dauert 25 min und ist gratis! Zumindest fuer mich, Autos zahlen z.B. 200 NOK/Fahrt (= fast 30 EUR). Ich unterhalte mich auf der Faehre mit Jan und erzeigt mir auf der anderen Seite des Fjords eine Strecke abseits der Hauptstrasse. Bei einer Querrinne bricht dann die Halterung meiner Ortlieb-Front-Roller-Fahrradtasche. Behelfsmaesssig bis zum Museum in Stadsbygd - wo ich lt. Jan neben Zeltplatz auch WC, Dusche, etc. finden werde. Der Gasthof beim Bootsbau-Museum beendet den Arbeitstag und ich bekomme das Tagesgericht zum deutlich reduzierten Preis. Also koche ich heute nicht und nutze spaeter lieber die Zeit, die Fahrradtasche vernuenftig zu reparieren. Das Gericht: Torskefisk (Dorsch) - Kartoffeln - Speck - Tomaten - Zwiebeln - getrocknete Tomaten - alles zusammen einfach lecker und gut!

Frederik vom Gasthof schliesst mir noch die Tuer zum Waschraum auf und ich habe neben der Dusche auch die Moeglichkeit die Waschmaschine zu nutzen! Ich fixiere noch die Fahrradtasche und schmiere das seit Trondheim quietschende linke Pedal, bevor ich noch einige Fotos vom Trondheimfjord, Hurtigruten-Faehre und Moewen mache und spaet schlafen gehe (Waschmaschine fertig ;-) ).

Mit Kabelbinder und Gurtband am Lowrider fixiert - Ortlieb Front-Roller...


Museumsgebaeude


Abendstimmung am Trondheimfjord


die Moewen wollen ihre Ruhe und fliegen immer wieder direkt auf mich zu!